Leitbild
«Die Sprache ist der Schlüssel zur Welt» Wilhelm von Humboldt
Logopädische Vereinigung Sarganserland (LVS)
Die Logopädische Vereinigung ist ein Zweckverband der Gemeinden im Sarganserland. Der Verwaltungsrat setzt sich aus drei amtierenden SchulpräsidentInnen aus dem Einzugsgebiet der Vereinigung zusammen. Dem Team steht eine logopädische Leitung vor.
Die Logopädische Vereinigung stellt Sprachtherapie für Kinder und Jugendliche von zwei bis zwanzig Jahren sicher. Die Therapie findet in der Regel in der jeweiligen Gemeinde statt. Für die betreffenden Familien fallen keine Kosten an. Die logopädischen Therapien und Beratungen werden über die öffentliche Hand finanziert.
LogopädInnen im Schulbereich sind Fachpersonen für Auffälligkeiten in der gesprochenen und der geschriebenen Sprache. Ihr Arbeitsbereich umfasst Prävention, Beratung, Abklärung, Therapie und interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Therapeutisches Grundverständnis
Der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Kind und LogopädIn ist die Voraussetzung für eine gelingende therapeutische Arbeit.
Die individuellen Bedürfnisse des Kindes stehen im Mittelpunkt. Die therapeutische Zielsetzung orientiert sich am Entwicklungsstand des Kindes. Der schulische Lehrplan spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
Das Kind erfährt Selbstwirksamkeit und erweitert seine Sprachkompetenz in spielerischer Auseinandersetzung mit dem Gegenüber.
In der Logopädie gestalten wir einen geschützten Raum und geben Zeit, neue Erfahrungen zu machen und die Welt zu begreifen.
Der Einbezug der Eltern ist ein unverzichtbarer Teil des therapeutischen Prozesses. Er gewährleistet den Therapierfolg sowie den Transfer in den Alltag.
Tätigkeitsbereiche
Prävention
Durch Austausch und Information können Sprachstörungen frühzeitig erkannt und mittels Beratung der Eltern, Lehrpersonen, SpielgruppenleiterInnen etc. angegangen werden. In der Folge ist im Idealfall keine Therapie notwendig oder sie kann verkürzt werden.
Sprachstandserfassung
Jährlich führen wir Sprachstandserfassungen in den Kindergärten durch. Dies ermöglicht es uns, Kinder mit Sprachauffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und Kindergartenlehrpersonen und Eltern angemessen zu beraten. Bei Bedarf folgt daraus eine Einzelabklärung und eventuell eine Therapie.
Abklärung
In einer logopädischen Einzelabklärung werden die verschiedenen sprachlichen Ebenen erfasst. In die Beurteilung werden weitere für die Sprachentwicklung wichtige Bereiche miteinbezogen.
Beratung
Die logopädische Beratung steht Eltern, Lehrpersonen und weiteren Fachpersonen zur Verfügung. Bei gewissen Sprachstörungen werden in Beratungslektionen mit Kind und Eltern Übungen erarbeitet und zu Hause vertieft.
Therapie
Logopädie findet in der Regel im Einzelsetting statt. Somit ist gewährleistet, dass die Inhalte auf die individuellen kommunikativen Fähigkeiten und den sprachlichen Stand des Kindes zugeschnitten sind. Der Therapieinhalt orientiert sich an den Entwicklungsmöglichkeiten des Kindes, nicht am Lehrplan. Therapeutische Fortschritte können nicht mit Schulerfolg gleichgesetzt werden.
Zusammenarbeit
Zur Erreichung der therapeutischen und pädagogischen Ziele werden die Bezugspersonen des Kindes eingebunden. In regelmässigem Austausch informiert die LogopädIn über die Therapieziele, -methoden, -verlauf und allenfalls eine Prognose. Eltern und Lehrpersonen erhalten beratende Unterstützung.
Vernetzung
Fachkräfte
Die Zusammenarbeit mit Fachkräften, wie ÄrztInnen, Ergo- und PsychomotoriktherapeutInnen, heilpädagogischen FrüherzieherInnen, schulischen HeilpädagogInnen und SchulpsychologInnen wird gesucht und aktiv gestaltet.
Team
In monatlichen Teamsitzungen der LogopädInnen wird ein fachlicher Austausch gepflegt. In gegenseitigem Austausch unterstützen sich die LogopädInnen gegenseitig und treffen gemeinsam Absprachen, die für die ganze logopädische Vereinigung Gültigkeit haben.
Behörden
Einmal im Jahr findet eine Sitzung mit dem Verwaltungsrat statt. Innerhalb der Gemeinden treten die LogopädInnen bei Bedarf mit den zuständigen Behörden in Kontakt.
Berufsverband
Ein Engagement im Berufsverband wird von der Vereinigung begrüsst. Die Mitgliedschaft im kantonalen Berufsverband wird ebenfalls empfohlen.
Qualitätsentwicklung / Qualitätssicherung
Die Logopädische Vereinigung setzt sich zum Ziel, sich als Organisation stets weiterzuentwickeln.
Es findet ein regelmässiger fachlicher Austausch innerhalb des LogopädInnenteams statt. Monatlich wird eine Teamsitzung abgehalten. Eine Fallbesprechungsgruppe trifft sich regelmässig zum Austausch und zum Zweck der gegenseitigen Weiterbildung.
Kollegiale Hospitationen im Team sind hilfreich, um das therapeutische Handeln zu reflektieren und zu erweitern.
Alle zwei Jahre wird ein Mitarbeitergespräch nach Visitation durch die logopädische Leitung durchgeführt. Ziel ist die individuelle und qualitative Weiterentwicklung der LogopädInnen.
Die Dokumentation des Therapieverlaufs und das Verfassen von Abklärungs-, Abschluss- und Übergabeberichten gehört zur Aufgabe jeder LogopädIn.
Ihr Fachwissen erweitert jede LogopädIn durch den Besuch von Weiterbildungen und das Studium von Fachliteratur.